In der aktuellen virusbedingten Bedrohungslage leistet der Technologiekonzern substantielle Beiträge, um den dringenden Mangel an Schutzausrüstung für Personal im medizinischen und im pflegerischen Bereich zu beheben. Rheinmetall hat aus China kurzfristig bereits eine Million Atemschutzmasken beschafft und nach Deutschland bringen lassen. Mit dem Beschaffungsamt der Bundeswehr hat der Konzern nun einen exklusiven Rahmenvertrag geschlossen, der die Lieferung hoher Stückzahlen an medizinischer Schutzausstattung in den kommenden Monaten umfasst. Dazu gehören über 20 Millionen Atemschutzmasken in verschiedenen Ausführungen, Schutzanzüge und -brillen oder Handschuhe in vergleichbar großen Stückzahlen.
In Südafrika wird an einem Rheinmetall-Standort Desinfektionsmittel produziert, unter anderem für den deutschen Markt. So werden in Kürze rund eine halbe Million Liter Desinfektionsmittel für den medizinischen Bereich nach Deutschland geliefert, bis zu
1 Million Liter sollen zu einem späteren Zeitpunkt folgen.
Ein Hauptaugenmerk der Unternehmensführung gilt in der Corona-Situation dem Schutz der Belegschaften beider Unternehmensbereiche an den rund 130 Konzernstandorten weltweit. Umfangreiche Maßnahmen wurden getroffen, um Ansteckungsgefahren für Beschäftigte zu minimieren und höchstmögliche Sicherheit in den betrieblichen Abläufen zu gewährleisten.
Ausbleibende Abrufe der Kunden im Automobilbereich werden durch vielfältige Maßnahmen zur Produktionsreduzierung aufgefangen, die der jeweiligen Situation an den Automotive-Standorten angepasst sind. Es wird konsequent daran gearbeitet, die Lieferkette der Werke so weit wie möglich funktionsfähig zu halten. Gleichzeitig wurden bei Automotive alle nötigen Vorbereitungen für einen geregelten Wiederanlauf der Werke getroffen, deren Produktion aufgrund staatlicher Anordnungen ruhen musste.
Rheinmetall AG: Umsatz wächst leicht, Auftragsbestand mehr als 10 MrdEUR
Für das erste Quartal 2020 weist die Rheinmetall AG einen Konzernumsatz von
1.358 MioEUR aus, nach 1.342 MioEUR im entsprechenden Vorjahresquartal. Dies entspricht einem Zuwachs um 15 MioEUR oder 1,1%.
Der Auftragsbestand im Konzern ist weiter auf einem hohen Niveau. Zum Quartalsende (31.3.2020) liegt er bei 10,3 MrdEUR nach 9,1 MrdEUR im Vorjahr, was einem Plus von 13% entspricht.
Das operative Ergebnis im Berichtszeitraum beläuft sich auf 34 MioEUR, nach
54 MioEUR im ersten Quartal des Vorjahres. Diese Verringerung resultiert ausschließlich aus dem Unternehmensbereich Automotive, der einen Rückgang beim operativen Ergebnis um -39 MioEUR verzeichnete. Dagegen erhöhte der Unternehmensbereich Defence das operative Ergebnis um 20 MioEUR auf
29 MioEUR. Entsprechend reduziert sich die operative Ergebnismarge von 4,0% im Vorjahr auf 2,5% im ersten Quartal 2020.
Automotive wird durch Corona gebremst – Positives operatives Ergebnis trotz deutlicher Umsatzeinbußen
Rheinmetall Automotive konnte sich im ersten Quartal 2020 der rückläufigen Entwicklung der weltweiten Automobilmärkte und den einsetzten Folgen der Corona-Krise nicht entziehen und weist für das erste Quartal 2020 einen auf 618 MioEUR rückläufigen Umsatz aus, nach 714 MioEUR im Vorjahreszeitraum. Dies entspricht einem Rückgang um 96 MioEUR oder 13,5%. Im Vergleich dazu schrumpfte die Zahl der weltweit außerhalb Chinas produzierten Fahrzeuge unter 6t im selben Zeitraum um 14,7%. Unter Einbeziehung des chinesischen Marktes ist die globale Automobil-produktion im ersten Quartal 2020 gemessen am Vorjahr sogar um 23% zurückgegangen.
Trotz dieser branchenweiten Belastungen kann Rheinmetall Automotive für das erste Quartal 2020 positive Erträge ausweisen. Das operative Ergebnis beläuft sich auf
10 MioEUR, nach 49 MioEUR im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit reduziert sich die operative Ergebnismarge des Unternehmensbereichs auf
1,7% (Vorjahr: 6,9%).
Die Division Mechatronics weist für das erste Quartal 2020 einen Umsatzrückgang von 13% auf 348 MioEUR aus. Das operative Ergebnis im ersten Quartal 2020 betrug 9 MioEUR nach 31 MioEUR im Vorjahr.
Die Umsatzerlöse der Division Hardparts lagen im ersten Quartal 2020 mit
210 MioEUR um 16% unter dem Vorjahrwert. Das operative Ergebnis der ersten drei Monate 2020 reduzierte sich von 13 MioEUR im Vorjahr auf -3 MioEUR.
In der Division Aftermarket zeigen sich die Umsatzerlöse im ersten Quartal 2020 stabil auf Höhe des Vorjahresniveaus. Mit 83 MioEUR erzielt die Division ein Umsatzvolumen, das lediglich um 2 MioEUR unter dem Vorjahreswert von
85 MioEUR liegt. Der Rückgang beläuft sich auf 2,4%. Das operative Ergebnis der Division liegt bei 4 MioEUR (Q1 2019: 8 MioEUR).
Die in den Umsatzzahlen des Unternehmensbereichs Automotive nicht enthaltenen Joint Venture-Gesellschaften in China sind von den Auswirkungen der Corona-Krise im Quartalsverlauf bereits früh erfasst worden und verzeichnen nach staatlich angeordneten Schließungen – die mittlerweile wieder aufgehoben sind – erhebliche Produktionsausfälle. Die Gesellschaften erzielten im ersten Quartal lediglich einen Umsatz in Höhe von 144 MioEUR. Gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres in Höhe von 219 MioEUR ist dies ein Rückgang um 34%. Im Vergleich dazu sank die Light-Vehicles-Produktion in China im selben Zeitraum um 47% gegenüber dem Vorjahresquartal. Zwischenzeitlich erreicht die Produktion der chinesischen Joint-Venture wieder fast das Niveau vor Ausbruch der Corona-Krise.