Entwicklung in den Geschäften im 1. Quartal 2019/2020
In einem insgesamt schwierigen Marktumfeld in der Automobilindustrie – geprägt durch die anhaltende Absatzschwäche im weltgrößten Markt China – konnte die Business Area Automotive Technology Auftragseingang und Umsatz um 5 bzw. 11 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal verbessern. Die Steigerungen resultierten vorwiegend aus dem Serienanlauf neuer Werke und Projekte, insbesondere bei den Lenkungen, aber auch bei Dämpfersystemen und Nockenwellenmodulen. Im Ergebnis wurde diese erfreuliche Entwicklung durch negative Ergebnisbeiträge der beiden Geschäfte auf dem Prüfstand – System Engineering und Federn und Stabilisatoren – gedrückt. Bei System Engineering wurden bereits Maßnahmen zu Kapazitätsanpassungen und Kostenmaßnahmen angestoßen. Das Bereinigte EBIT lag in der Summe mit 21 Mio € über dem Vorjahr (13 Mio €).
Bei Industrial Components profitierten die Großwälzlager insbesondere von der guten Auftragslage im Bereich Windenergie. Beim Schmiedegeschäft hingegen, bei dem bereits Kostensenkungsmaßnahmen eingeleitet wurden, wirkten geringere Volumina bei den Komponenten für Lkw und Baumaschinen ergebnisbelastend. Insgesamt verringerten sich Auftragseingang und Umsatz um 13 bzw. 5 Prozent. Das Bereinigte EBIT konnte mit 44 Mio € auf Vorjahresniveau gehalten werden.
Im Aufzugsgeschäft Elevator Technology verbuchte thyssenkrupp im abgelaufenen Quartal Aufträge im Wert von 2,2 Mrd € – ein neuer Höchstwert. Dazu trug insbesondere das Neuanlagen- und Modernisierungsgeschäft in den USA bei. Auch der Umsatz stieg, vor allem in Nord- und Südamerika und Asien-Pazifik (insbesondere in China), gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent. Das Bereinigte EBIT wies in allen Regionen eine positive Entwicklung auf und verbesserte sich um 12 Prozent auf 228 Mio €. Zudem verbesserte sich die Marge, nicht zuletzt durch die Umsetzung des Performanceprogramms, um 0,5 Prozent-Punkte auf 11,1 Prozent.
Plant Technology konnte seinen Umsatz um 23 Prozent steigern. Dazu trug insbesondere der Chemieanlagenbau bei. Der Auftragseingang lag 15 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals, da im Vergleichszeitraum ein Großauftrag im Mining-Geschäft verbucht wurde. Der Chemie- und Zementanlagenbau entwickelte sich stabil bis positiv. Das Bereinigte EBIT weist immer noch einen negativen Wert auf, hat sich aber durch die leichte Erholung im Chemie- und Zementanlagenbau sowie durch einen Ertrag aus einer Gebäudeveräußerung und durch positive Effekte aus der Umsetzung des Transformationsprogramms gegenüber dem Vorjahr (-30 Mio €) auf -18 Mio € deutlich verbessert.
Marine Systems konnte den Auftragseingang auf dem Niveau des Vorjahresquartals halten. Der Umsatz stieg um 28 Prozent auf 381 Mio €. Positiv wirkten hier insbesondere Umsätze aus dem Großauftrag über vier Fregatten aus Nordafrika. Operativ blieb das Marinegeschäft mit einer schwarzen Null stabil.
Das schwache Marktumfeld und erneute Preisrückgänge bekam die Business Area Materials Services zu spüren. Auftragseingang und Umsatz entwickelten sich mit Rückgängen um 9 bzw. 10 Prozent deutlich negativ. Sinkende Marktpreise sowie eine sehr schwache Nachfrage, vor allem im lagerhaltenden Handel sowie in den automobilnahen Servicecentern in Europa und Amerika, belasteten das Geschäft und führten zu erheblich negativen Effekten. Entsprechend blieb auch das Bereinigte EBIT mit 11 Mio € erwartungsgemäß deutlich unter dem Vorjahr (22 Mio €).
Auch die Geschäftsentwicklung von Steel Europe war durch die strukturell äußerst herausfordernde Lage im Stahlumfeld gekennzeichnet. Die insgesamt nachlassende Marktdynamik macht sich deutlich bemerkbar, insbesondere auch aufgrund der spürbar gesunkenen Nachfrage aus der Automobilindustrie. Auftragseingang und Umsatz lagen mit 10 bzw. 13 Prozent unter Vorjahr. Das Bereinigte EBIT rutschte durch die rückläufigen Versandmengen und den anhaltenden Kostendruck – weiterhin auch ausgelöst durch höhere Rohstoffkosten (insbesondere Eisenerz) – mit -164 Mio € in die Verlustzone (Vorjahr: 38 Mio €).
Mit der Reduktion der Verwaltungskosten in der Zentrale und in der Regionalorganisation kommt thyssenkrupp planmäßig voran. Das Bereinigte EBIT blieb mit -66 Mio € nahezu stabil.