08.07.2015
Die ACTech GmbH, ein führender Entwickler und Hersteller von Gussteilprototypen mit Hauptsitz in Freiberg, setzt im Formenbau auf optische Mess-Systeme. ACTech erreicht dadurch jetzt extrem hohe Konturgenauigkeiten bei der Montage von mehrteiligen Gussformen. Insbesondere in der Automobilindustrie werden seit Jahren kontinuierlich höhere Genauigkeiten für hochkomplexe Gussteile gefordert. Bei Gussteilen mit mehreren Kernen besteht die Gussform aus bis zu 30 Einzelteilen, deren Geometrie exakt aufeinander ausgerichtet werden muss.
Deshalb führt ACTech parallel zum Montageprozess der Gussformen optische Messungen durch. So kann der Rapid-Prototyping-Spezialist die immer enger gesteckten Toleranzbereiche schon vom ersten Gussteil an erfüllen. Durch die prozessbegleitende Vermessung der Teile hat ACTech die Prozesszeiten in der Formmontage um 25 % gesenkt – und zugleich die Formgenauigkeit verbessert. Im seriennahen Rapid-Prototyping für den Automotivebereich ist die passgenaue Formmontage zu einem entscheidenden Qualitätsfaktor geworden. Bei funktional wichtigen Geometrien von Motorenkomponenten wie etwa Zylinderköpfen mit ihren strömungsrelevanten Konturen liegen die geforderten Toleranzen bei ±0,2 mm für gegossene Konturen. Für die Oberflächencharakterisierung der Formteile braucht es daher passfähige und effiziente Mess-Systeme, die eine gute und zuverlässige Bedienbarkeit im Umfeld der Gießereifertigung bieten. Hierfür sind optische Messgeräte bestens geeignet: Gegenüber taktilen Messverfahren lassen sich damit nicht nur einzelne Punkte, sondern ganze Flächen und damit Formtoleranzen zerstörungsfrei vermessen. Die optischen Messverfahren ermöglichen ACTech eine schnelle, präzise und ganzheitliche Aussage für die gesamte Gussform. Ihr Einsatz erfordert ein einsprechend hoch qualifiziertes Personal. „Als Prototypengießerei fertigen wir schon heute die Serienanforderungen von morgen“, sagt Dipl.-Ing. Norbert Demarczyk, Geschäftsführungsmitglied der ACTech GmbH. „Durch den Einsatz der optischen Messtechnik setzen wir Qualitätsmaßstäbe für die komplexesten und funktional hochwertigsten Werkstückgeometrien.“ Insgesamt nutzt ACTech jetzt acht optische Mess-Systeme, davon drei in der Formmontage. Im Online-Tracking-Verfahren werden die Formteile gescannt und mit ihren 3-D-Datensätzen auf einem Computerbildschirm verglichen. Eine Farbskala deckt notwendige Maßkorrekturen auf und gibt an, wann die Formteile in ihrem jeweils gültigen Toleranzbereich zueinander positioniert sind. Ein großer Vorteil des Online-Tracking: Auch schwer zugängliche Bereiche wie innenliegende Geometrien für Kerne, beispielsweise von Kanälen, Wassermantel oder Ölkreislauf, können exakt aufeinander ausgerichtet werden. Dadurch kann die ACTech Genauigkeiten in einem noch engeren Toleranzbereich erzielen.
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