Der drittgrößte Einzelmarkt China sorgt ebenfalls bereits im laufenden Jahr für ein hohes Wachstumstempo. Die Maschinenexporte sind im ersten Halbjahr nominal um stattliche 23 Prozent gewachsen. Dieses Tempo wird sich schon wegen des Basiseffekts nicht halten lassen. Für 2018 rechnet der VDMA mit einem Zuwachs der Ausfuhren in prozentual mittlerer einstelliger Höhe. In Anbetracht der Größe des Marktes - 10 Prozent der deutschen Maschinenexporte oder knapp 8 Prozent der deutschen Produktion gehen nach China – kommt es hier also zu einem Dynamikverlust für die Gesamtkonjunktur im Maschinenbau in Deutschland, „der durch eine Steigerung beim Absatz in anderen Märkten kompensiert werden muss und wohl auch kann“, prognostiziert der VDMA-Chefvolkswirt.
Die Exporte in die Partnerländer der EU haben im ersten Halbjahr ebenfalls zugelegt. Das bisher ausgewiesene Plus von 2 Prozent könnte sogar unterzeichnet sein, da es hier regelmäßig mit mehrmonatiger Verspätung zu umfangreichen Nachmeldungen kommt. Rückläufig waren zuletzt die Exporte in das Vereinigte Königreich (minus 4 Prozent im ersten Halbjahr). „Für 2018 rechnen wir für die meisten EU-Länder weiterhin mit Wachstumsraten im mittleren einstelligen Bereich. Die Konjunktur hat in der EU deutlich an Fahrt gewonnen. Es gibt einen Nachholbedarf an Investitionen, gerade in der Euro-Zone. Der Auftragseingang aus den Euro-Partnerländern ist in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres mit einem Plus von 11 Prozent eindeutig auf Expansionskurs“, erläutert Wiechers.
Die Gruppe der Entwicklungs- und Schwellenländer (ohne China) wies im ersten Halbjahr 2017 ein Exportplus von nominal 5 Prozent auf. „Hier sehen wir 2018 für die meisten Länder weiterhin Wachstumspotenzial. Das gilt beispielsweise für Brasilien, Russland und Indien. Unklarer ist die Lage in der Türkei, in Mexiko und im Iran. Hier hängt vieles vom weiteren politischen Geschehen ab“, resümiert der VDMA-Chefvolkswirt.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) vertritt mehr als 3.200 Betriebe des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit aktuell gut 1 Million Beschäftigten im Inland und einem Umsatz von 220 Milliarden Euro (2016) ist die Branche größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.