Der Präsident des ifo Instituts, Clemens Fuest, äußert sich über die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfragen im August 2023. In den deutschen Chefetagen hat sich die Stimmung weiter eingetrübt. Im August ist der ifo Geschäftsklimaindex auf 85,7 Punkte gefallen, nach 87,4 Punkten im Juli. Dies ist der vierte Rückgang in Folge. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fiel auf den niedrigsten Stand seit August 2020. Zudem blicken die Unternehmen pessimistischer auf die kommenden Monate. Die Durststrecke der deutschen Wirtschaft verlängert sich.
Der Geschäftsklimaindex ist im Verarbeitenden Gewerbe gefallen. Insbesondere mit den laufenden Geschäften waren die Unternehmen weniger zufrieden. Der entsprechende Indikator rutschte erstmals seit Oktober 2020 in den negativen Bereich. Die Erwartungen blieben merklich pessimistisch. Die Unternehmen klagten über immer weniger Neuaufträge.
Merklich abgekühlt hat sich das Geschäftsklima im Dienstleistungssektor. Die Dienstleister waren deutlich weniger zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage. Sie erwarten zudem eine weitere Eintrübung. Die Schwäche der Industrie zieht auch Transport und Logistik nach unten.
Ebenfalls ist der Index im Handel gesunken. Die Händler beurteilten ihre aktuelle Lage deutlich negativer. Auch der Ausblick verdüsterte sich weiter.
Im Bauhauptgewerbe setzte der Geschäftsklimaindikator seine Talfahrt fort. Die Unternehmen waren merklich unzufriedener mit den laufenden Geschäften. Zudem greift der Pessimismus für die kommenden Monate immer mehr um sich.