Einem Exklusivbericht der koreanischen Zeitung Hankyung zufolge ist Hyundais neues EV-Produktionsverfahren vom Giga Casting von Tesla inspiriert.
Bei diesem Verfahren wird eine geschmolzene Aluminiumlegierung in Gussformen gespritzt, die zum Fahrzeugrahmen aushärten. Seit der Einführung des Verfahrens im Jahr 2020 in der Tesla-Fabrik in Fremont hat der Elektroautohersteller es auch in seinen Werken in China und Deutschland eingeführt.
Die riesigen Maschinen stellen Teile her, die viel größer sind als das, was die Autoindustrie bisher gewohnt war. Die Autohersteller können viel Zeit und Ressourcen sparen, da sie nicht mehr mehrere Teile zusammenkleben müssen (was auch zur Gewichtsreduzierung des Fahrzeugs beitragen kann). Tesla soll mit Giga Casting die Kosten um etwa 30 % gesenkt haben.
Bei herkömmlichen Verfahren werden Tausende von Löchern in rund 70 Stahlplatten gebohrt und diese einzeln zusammengeschweißt. Man sieht, wie das Zeit und Geld spart.
Hyundai nimmt sich ein Beispiel an Tesla, um die EV-Produktion zu steigern
Hyundai, das am Dienstag einen vorläufigen Tarifvertrag mit seiner südkoreanischen Gewerkschaft abschloss, stimmte einer "Sondervereinbarung für künftiges Wachstum" zu. Ziel ist es, die inländischen Investitionen anzukurbeln, um bestehende ICE-Fertigungsanlagen in "Kernfertigungsstätten für zukünftige Fahrzeuge" umzuwandeln.
Der größte koreanische Automobilhersteller hat beschlossen, ein eigenes Guss-, Bearbeitungs- und Montagewerk zu entwickeln, dessen Produktion für 2026 geplant ist.
Das Unternehmen hat bereits am 21. August 2023 die Marke "Hypercasting" beim United States Patent and Trademark Office angemeldet.
Hyundai ist nicht der einzige Hersteller, der sich von Tesla eine Scheibe abschneiden möchte, um die Produktion von Elektrofahrzeugen anzukurbeln. Mehrere Autohersteller, darunter Toyota, Volkswagen und Volvo, wollen ähnliche Verfahren einführen. Das chinesische Unternehmen Geely hat die Methode bereits eingeführt, um ZEEKR-Modelle zu bauen.
Der südkoreanische Autohersteller versucht auch, dem wachsenden Supercharger-Netzwerk von Tesla auf dem heimischen Markt mit eigenen ultraschnellen Ladestationen zu begegnen.
Hyundai hat mit seinen Elektroauto-Modellen, darunter der IONIQ 5, der IONIQ 6 und der Kona Electric, den Übergang in das Elektrozeitalter bereits erfolgreich vollzogen. Um jedoch mit den führenden Elektroautoherstellern wie Tesla und BYD mithalten zu können, sieht Hyundai die Möglichkeit, sein Produktionsnetzwerk zu verändern.
Electrek's Meinung
Wenn Hyundai plant, sein bestehendes Produktionsnetzwerk für Elektrofahrzeuge auf das Elektrozeitalter umzustellen, warum dann nicht gleich aufrüsten, um die Effizienz zu optimieren? Tesla hat bewiesen, dass der Prozess nicht nur funktioniert, sondern auch viel effizienter ist als herkömmliche Methoden.
Hyundai möchte seine Position in der Branche ausbauen und plant, bis 2030 zu den drei größten Herstellern von Elektrofahrzeugen weltweit aufzusteigen. Bis dahin will das Unternehmen 31 E-Fahrzeuge unter den Marken Hyundai, Kia und Genesis anbieten.
Quelle: www.electrek.com