Der BOCAR-Networking Day 2024 zum Thema „Starke Partnerschaften für nachhaltige Mobilität“ begann am Montag, 17. Juni mit dem Networking-Abend, bei dem die Teilnehmer sich austauschen konnten. Die zweitägige Veranstaltung fand zum ersten Mal im BOCAR Technology Centre (BTC) in Schramberg-Waldmössingen statt.
Unter den Gästen waren OEMs, Tier-1-Zulieferer und Technologieanbieter, mit denen die BOCAR-Gruppe langjährige Partnerschaften pflegt, sowie Vertreter von Universitäten und Verbänden. Die Veranstaltung wurde am Dienstag, dem 18. Juni, offiziell mit einer Begrüßungsrede von BOCAR-Group-CEO Karl Schary eröffnet, gefolgt von der Präsentation „Introducing BOCAR“ von Dr. Bernhard Fritsche, Direktor BOCAR Deutschland, und Jochen März, CTO BOCAR Deutschland.
Die Ziele der Klimapolitik lassen sich nur erreichen, wenn wir nachhaltige Mobilität fördern
Fritsche betonte, dass OEMs im Jahr 2024 unterschiedliche Strategien in Bezug auf ICE, BEV und PHEV verfolgen. Während einige den Elektroantrieb als einziges Zukunftsmodell sehen, ist für andere die Entscheidung über das Ende des Verbrennungsmotors ab 2035 noch offen. Obwohl die Nachfrage nach BEV-Fahrzeugen derzeit nachlässt, weist der langfristige Trend in Richtung Elektrofahrzeuge. In diesem Zusammenhang verwies Fritsche auf die Erreichung klimapolitischer Ziele zur Kohlenstoffneutralität und die Förderung nachhaltiger Mobilität, die jedoch nur gemeinsam erreicht werden können. Er hob die Vorteile hervor, die sich aus der Zusammenarbeit zwischen der BOCAR-Gruppe und ihren Kooperationspartnern ergeben, wie Zugang zu neuen Technologien, gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte, Ko-Innovationsmöglichkeiten, neue Erkenntnisse und Impulse seitens der Märkte und Verbraucher sowie geteiltes wirtschaftliches Risiko.
Der Erfolg von E-Fahrzeugen hängt von einer Vielzahl von Kriterien ab, wobei sich einige OEMs auf die Verbesserung von ICEs und PHEVs spezialisieren
Die Präsentation von Jochen März, CTO BOCAR Deutschland, konzentrierte sich ebenfalls auf aktuelle Entwicklungen und Kennzahlen für BEVs in der EU. Laut März hängt die Frage, ob sich E-Fahrzeuge in Zukunft durchsetzen werden, hauptsächlich von vier verschiedenen Kriterien ab: staatliche Vorschriften (ICE-Phase-Out, Klimaziele, Euro 6e, Euro 7), die Strategien und Ziele der OEMs, die allgemeine Wettbewerbssituation der BEVs und natürlich die Kundennachfrage (Preissensibilität, Kaufkraft, Verfügbarkeit von E-Tankstellen etc.). Eine große Herausforderung für OEMs liegt vor allem in der Wettbewerbssituation neuer Marktteilnehmer (BEV-Hersteller) aus Fernost. Einige traditionelle OEMs haben bereits auf dieses Problem reagiert, indem sie sich auf die Weiterentwicklung von ICEs und PHEVs konzentrieren - insbesondere im Hinblick auf Schadstoffemissionen und CO2-Emissionen von Verbrennungsmotoren.
Ist die Grenze für Giga/Megacasting schon erreicht?
Weitere Highlights des Networking Day 2024 waren eine Besichtigung des BOCAR Technology Centre (BTC) sowie verschiedene Fachvorträge und Workshops. Eines der diskutierten Themen war Giga/Megacasting, dass die Frage aufwarf, ob die Grenze für das Gießen auf großen Maschinen bereits erreicht ist und in welche Richtung sich die Industrie langfristig entwickeln wird. In seiner Präsentation betonte Marco Tobler, Direktor Global Product Management & Marketing Die Casting bei der Bühler Group, dass in Zukunft sehr große Strukturkomponenten gegossen werden können, jedoch die Lebensdauer von Fahrzeugen (Einmalnutzung von Autos) in diesem Zusammenhang neu definiert werden müsse. Tobler betonte zudem, dass das Gießen auf kleinen und mittleren Druckgießmaschinen ebenso wichtig sein wird wie das Gigacasting.
Andere Themen vom BOCAR-Networking Day 2024
Andere Workshop-Themen umfassten OEE (Overall Equipment Effectiveness) / technische Machbarkeit: Alles rund um die Gießzelle der Zukunft; Simultaneous Engineering: Welches Potenzial kann noch ausgeschöpft werden? Innovationen: Welche neuen Entwicklungen können wir in den nächsten Jahren erwarten?
Nach den Workshops gab es eine weitere Gelegenheit zum Networking und ein gemütliches Beisammensein. Insgesamt war die Veranstaltung ein voller Erfolg, mit einem klaren Fokus auf „Ziele gemeinsam erreichen“ – genau wie Jochen März in seiner Abschlussrede betonte: „Wir diskutieren weiter, wir arbeiten weiter zusammen.“
Weitere Informantinnen über die BOCAR-Gruppe
Die BOCAR-Gruppe ist seit 65 Jahren als Hersteller von Aluminiumkomponenten tätig und beliefert den USMCA-Markt aus dem USMCA. Die Teile werden durch Aluminiumdruckguss, Kokillenguss und Niederdruckguss hergestellt. In Deutschland betreibt die BOCAR-Gruppe ein einzigartiges Technologiezentrum in Schramberg-Waldmössingen, das sich auf Druckgusstechnologie spezialisiert hat. Mit drei Gießzellen können Muster, Kleinserien, Technologieentwicklung und komplette einbaufertige Prototypen hergestellt werden.