Der Aufsichtsrat des Multimetall-Unternehmen der Aurubis AG hat beschlossen, 120 Mio. € in die Erweiterung der Elektrolyse am bulgarischen Standort in Pirdop zu investieren. Es handelt sich um die größte Einzelinvestition am Standort in Bulgarien seit der Übernahme 2008. Mit dem Ausbau kann Aurubis dort künftig rund 50 % mehr Kupferkathoden produzieren, was etwa 340.000 Tonnen entspricht. Aurubis erwartet dadurch einen zusätzlichen jährlichen Ergebnisbeitrag (EBITDA) von 30 Mio. €. Die Inbetriebnahme ist für das zweite Halbjahr 2026 geplant.
Die globale Nachfrage nach raffiniertem Kupfer steigt stetig an, was auf Megatrends wie die Energie- und Mobilitätswende sowie die Digitalisierung zurückzuführen ist. Aurubis investiert mit der Erweiterung der Produktionskapazitäten in einen wachsenden Markt und trägt weiter dazu bei, Innovationen und technologischen Fortschritt voranzubringen.
„Die Investition ist ein weiterer wichtiger Beitrag, um unser Kerngeschäft zu stärken und gleichzeitig die größte lokale Einzelinvestition seit der Übernahme des Standorts im Jahr 2008. Mit dem Ausbau der Elektrolyse wird der Standort Pirdop weiterentwickelt, denn wir können künftig alle lokal produzierten Kupferanoden direkt vor Ort weiterverarbeiten. Dies optimiert zum einen die Materialflüsse im Konzern, zum anderen reduzieren wir unsere Logistikkosten und den damit verbundenen CO2-Fußabdruck erheblich. Darüber hinaus schafft der Ausbau die Voraussetzungen für zusätzliche strategische Projekte an anderen Standorten der Aurubis-Gruppe“, betont Dr. Heiko Arnold, Chief Operations Officer (COO) Custom Smelting & Products.
Standort Pirdop
Der finale Reinigungsschritt des Metalls in der Kupferproduktion (Raffination) ist die Elektrolyse. In den Elektrolysebädern werden die aus noch unreinem Kupfer (bis zu 99,5 % Kupfergehalt) gegossenen Anoden neben Kathodenbleche aus Edelstahl in eine Schwefelsäurelösung gehängt. Durch die angelegte elektrische Spannung geht das Kupfer in den Anoden in die Lösung und wird an den Kathodenblechen als sehr reines Metall elektrochemisch abgeschieden. Die resultierende Kupferkathode (99,99 % Kupfergehalt) ist der an der Londoner-Metallbörse (LME) gehandelte Standard und Ausgangsmaterial für hochwertige Anwendungen.
Für Aurubis ist die Investition ein klares Bekenntnis zum Standort Pirdop und ein weiterer Baustein für den starken, nachhaltigen Wachstumskurs.
„Wir setzen unsere Strategie ‚Driving Sustainable Growth‘ konsequent weiter um. Bis 2026 investiert Aurubis rund 1,1 Mrd. € in strategische Projekte, um unser Kerngeschäft zu stärken und entscheidend zu wachsen. So bauen wir unsere Position als effizientestes und nachhaltigstes Hüttennetzwerk der Welt weiter aus,“ erklärt Dr. Heiko Arnold.
Aurubis wird das beschlossene Projekt aus dem laufenden Cash Flow ohne Kapitalerhöhungen finanzieren.