10.09.2015
Die deutsche Aluminiumindustrie konnte die Produktion von Rohaluminium und Aluminiumformguss im 1. Halbjahr 2015 steigern. Die Fabrikation von Aluminiumhalbzeug und die Herstellung im Bereich der Aluminiumweiterverarbeitung gingen hingegen leicht zurück. Laut der Konjunkturbilanz des GDA Gesamtverband der Aluminiumindustrie, Düsseldorf, für das 1. Halbjahr 2015 sind die Erwartungen an die Mengenkonjunktur im zweiten Halbjahr jedoch positiv.
In Deutschland wurden von Januar bis Juni 2015 rund 583 499 t Rohaluminium erzeugt. Damit liegt die Produktion 3,1 % über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes. Die Herstellung von Rohaluminium teilte sich in diesem Zeitraum auf 267 774 t Hüttenaluminium und 315 725 t Recyclingaluminium auf. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg die Produktion von Hüttenaluminium um 3,8 %, während die Recyclingaluminiumproduktion um 2,5 % wuchs. „Die Erzeugung von Primäraluminium erreicht damit den höchsten Wert seit der letzten Finanzkrise und bleibt damit ein bedeutsamer Wertschöpfungsbestandteil der Aluminiumindustrie in Deutschland“, erklärte GDA-Geschäftsführer Christian Wellner zur Entwicklung der Aluminiumproduktion.
Die Erzeugung von Aluminiumhalbzeug belief sich im ersten Halbjahr 2015 auf 1 270 339 t. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist dies ein Rückgang von 1,8 %. Im vergangenen Jahr erreichte die Produktion von Halbzeug ein Allzeithoch. Die Unternehmen produzieren Walzprodukte, Strangpressprodukte, Drähte und Leitmaterial. Quantitativ ist die Produktion von Aluminiumhalbzeug der wichtigste Bereich der deutschen Aluminiumindustrie.
Größte Abnehmer von Aluminiumhalbzeugen sind neben Automotive und Bau die Märkte Verpackung, Maschinenbau und Elektrotechnik. Der höchste Anteil an der deutschen Halbzeugproduktion entfällt auf die Aluminiumwalzwerke. Die Produktion von Walzprodukten betrug von Januar bis Juni 2015 insgesamt 965 198 t. Das ist ein Rückgang um 2,7 % im Vergleich zum Vorjahr.
Bessere Zahlen melden die Produzenten von Strangpressprodukten aus Aluminium. Ihre Produktion stieg im gleichen Zeitraum um 1,0 % auf 294 450 t. Wichtigste Märkte für Strangpressprodukte aus Aluminium sind der Bau- und der Verkehrssektor sowie industrielle Anwendungen. Die Produktion von Drähten und Leitmaterial sank um 2,4 % auf 10 691 t.
Die Gesamtproduktion von Aluminiumguss betrug von Januar bis Mai 2015 rund 438 015 t. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Anstieg von 5,0 %. Die Betriebe produzieren Sandguss, Kokillenguss und Druckguss. Hauptabnehmer für Gussprodukte ist der Straßenfahrzeugbau. Auch der Maschinenbau zählt zu den wichtigen Abnehmerbranchen.
In der Aluminiumweiterverarbeitung wurden in Deutschland von Januar bis Juni 2015 insgesamt 174 817 t hergestellt. Das Produktionsvolumen ging damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,1 % zurück. Die Weiterverarbeitung wird aufgegliedert in die Bereiche „Folien und dünne Bänder“, „Tuben, Aerosol- und sonstige Dosen“ sowie „Metallpulver“. Während im Bereich Tuben, Aerosol- und sonstige Dosen Mengenzuwächse zu verzeichnen waren (+ 4,0 %), gab die Produktion bei Metallpulver (-19,2 %) sowie Folien und dünnen Bändern (-0,8 %) nach.
Die Situation der Weltwirtschaft hat sich im zweiten Quartal 2015 verbessert. Treiber war die positive Entwicklung in Europa und hier vor allem die Entwicklung in Deutschland. Die Unternehmen gehen von einem moderaten Wachstum in den industriellen Abnehmermärkten sowie der Bauwirtschaft aus. Der Verkehrsbereich war in diesem Jahr der dynamischste Abnehmermarkt und hat die solide Entwicklung bei den Strangpressprodukten sowie beim Aluminiumguss zusätzlich gestützt. Nach Ansicht von Dr. Andreas Postler, Leiter Volkswirtschaft und Statistik beim GDA, sollte sich die Aluminiumkonjunktur Deutschlands auch in den kommenden Monaten weiter positiv entwickeln. „Der Leichtbau wird die Aluminiumnachfrage weiterhin unterstützen. Daher sollte sich die deutsche Aluminiumindustrie in der zweiten Jahreshälfte 2015 weiter positiv zeigen“.
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